Arbeiten bei Biogen – Zukünftige Mitarbeitende direkt an der Universität ansprechen
Inzwischen arbeiten über 500 Personen (inkl. Partner und Kontraktoren) für Biogen Luterbach. Nach wie vor hat die Personalabteilung jedoch alle Hände voll zu tun, um die offenen Positionen zu besetzen. Auf der Projekt-Webseite werden die Vakanzen regelmässig geschaltet.
Bei den über 50 geplanten Stellenbesetzungen im Jahr 2020 werden Personen verschiedener Stufen für die Bereiche Automation, Engineering (inklusive Unterhalt), Labor und Manufacturing sowie Quality gesucht. Diese Stellen sind sowohl im Office-Bereich wie auch in unserem 5-Schichtbetrieb (2x Frühschicht, 2x Spätschicht, 2x Nachtschicht, gefolgt von 4 freien Arbeitstagen) angesiedelt. Um qualifizierte Mitarbeitende zu finden, arbeitet Biogen auch mit Fachhochschulen und Universitäten zusammen.
Seit diesem Sommer unterstützt Thomas Villiger, der auch als Dozent an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) tätig ist, Biogen Luterbach im Bereich University Relations. In seiner Doppelrolle begleitet er Studierende nicht nur durch die Lehre, sondern auch bei ihren ersten Schritten in der Industrie. Carmen Schirmaier, Senior Supervisor Upstream Operations bei Biogen Luterbach, hat den Schritt vom Studium in die Praxis bereits vor einigen Jahren gemacht und führt heute ein eigenes Team.
Lesen Sie mehr darüber, wie die beiden zu Biogen Luterbach gefunden haben, welche Erfahrungen sie bei ihrem Berufsstart gemacht haben, und was sie Studierenden heute mit auf den Weg geben möchten.
Interview mit Thomas Villiger, Senior Manufacturing Scientist bei Biogen Luterbach

Thomas Villiger, 32, arbeitet seit August 2019 als Senior Manufacturing Scientist bei Biogen Luterbach und unterstützt das Team auch im Bereich University Relations. Nebenbei ist er Dozent für Bioprozesstechnik an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). Der Schweizer mit Heimatort Sins (AG) studierte an der ETH Zürich, wo er auch in Chemie- und Bioingenieurwesen promovierte. Vor seinem Wechsel zu Biogen war er in verschiedenen Funktionen für Novartis in Huningue, Frankreich, tätig.
Du arbeitest seit fast einem halben Jahr am Standort Luterbach – wie bist du bei Biogen gelandet?
Da ich schon seit einiger Zeit in der Entwicklung und Produktion von biopharmazeutischen Produkten arbeite, habe ich das Projekt von Biogen in Luterbach natürlich immer genau verfolgt. Die Vision von Biogen, eine solch neuartige und effiziente Produktionsstätte zu bauen, hat mich fasziniert und ich wollte deshalb gerne mitwirken. Schlussendlich war es aber dann ein persönlicher Kontakt, der mich auf diese spezielle Stelle aufmerksam gemacht und alles in die Wege geleitet hat.
Du bist Senior Manufacturing Scientist und zudem auch für den Bereich University Relations zuständig. Was sind deine Aufgaben bei Biogen?
Eine meiner Aufgaben hier bei Biogen besteht darin, das Manufacturing Science Team bei der Optimierung von Prozessen und der Eruierung neuer Technologien für die Produktion zu unterstützen. Dies betrifft insbesondere Projekte, die für die langfristige Weiterentwicklung von zentraler Bedeutung sind. Um die Produktion schrittweise robuster und effizienter zu machen, spanne ich den Bogen vom tatsächlichen Produktionsprozess zu möglichen Optimierungen, neuen Technologien und der Datenanalyse.
Dabei entstehen Projekte, die Wissen und Fähigkeiten verschiedener Teams benötigen. Dafür suchen wir motivierte Studierende, die uns bei der Durchführung helfen und neue Ideenansätze einbringen. In Zukunft möchten wir vermehrt die Möglichkeit bieten, Bachelor- oder Masterarbeiten bei uns zu schreiben. Natürlich wird es aber auch in Zukunft Einstiegspositionen für Hochschulabgänger geben. Für die Rekrutierung von geeigneten Kandidaten an der FHNW und anderen Universitäten bin ich in regelmässigem Kontakt mit unserer Personalabteilung.
Neben deiner Tätigkeit bei Biogen bist du auch Dozent für Bioprozesstechnik an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). Was schätzt du an deiner Doppelrolle?
Ich sehe meine Doppelrolle als grosses Privileg. Einerseits ermöglicht mir die Industrienähe, neuste Trends und Anforderung in die Lehre einfliessen zu lassen. Um die Studierenden für die Zukunft zu wappnen, versuche ich, Laborexperimente, Datenhandhabung und Datenanalyse möglichst praxisnah zu gestalten. Andererseits bin ich im universitären Umfeld sehr viel stärker mit neuen Ideen, Technologien und Lösungsansätzen konfrontiert. So können Projekte verfolgt werden, die in der Industrie nicht priorisiert würden – die aber mittel- und langfristig von grosser Bedeutung sein können, um beispielsweise die Kosten von neuartigen Therapien zu senken. In meiner Doppelrolle kann ich nicht nur die Bachelor- und Masterarbeiten, welche an der FHNW oft in der Industrie durchgeführt werden, mitverfolgen, sondern die Studierenden auch auf ihrem Weg in die Industrie oder bei ihrem nächsten Schritt in der Akademie begleiten.
Was ist dein Rat an Studierende, die vor dem Start ins Berufsleben stehen?
Nach dem Studium fängt das Lernen erst richtig an! Nicht nur das fachspezifische Wissen ist wichtig, sondern auch die Offenheit, täglich Neues zu lernen. Die Zusammenarbeit mit anderen Menschen ist ebenso zentral, wie Enthusiasmus für seine Arbeit zu entwickeln – auch wenn es zunächst vielleicht nicht nach der nächsten technischen Revolution aussieht. Denn gerade in der Gesundheitsbranche brauchen gewisse Dinge viel Entwicklungszeit und der tatsächliche Einfluss einer Entwicklung stellt sich erst später heraus. Und natürlich sollte der Spass nicht zu kurz kommen – dann geht alles viel leichter von der Hand.
Interview mit Carmen Schirmaier, Senior Supervisor Upstream Operations bei Biogen Luterbach

Carmen Schirmaier, 31, arbeitet seit Juni 2017 bei Biogen. Die gebürtige Deutsche hält einen Master in Pharmazeutischer Biotechnologie von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Vor ihrem Wechsel zu Biogen arbeitete sie als wissenschaftliche Assistentin am Institut für Biotechnologie an der ZHAW und als Prozessingenieurin im Bereich Large-Scale Cell Cultivation bei Roche in Basel.
Du arbeitest seit über zweieinhalb Jahren für Biogen in Luterbach – warum hast du dich damals für Biogen als Arbeitgeber entschieden?
Für mich war es eine einmalige Chance, an einem Projekt dieser Grösse teilhaben zu können. Zudem war ich auch bereit, mich in meiner ersten Führungsrolle persönlich weiterzuentwickeln.
Was sind deine Aufgaben als Senior Supervisor Upstream Operations?
Ich stelle einerseits die Einhaltung unseres Projekt- und Produktionsplans sicher. Andererseits bin ich auch verantwortlich für Schulungen sowie die Weiterentwicklung und das Coaching meines Teams. Zudem führe ich neue Projektphasen und die damit verbundenen Aufgaben ein. Als Subject Matter Expert (SME) bringe ich mein Wissen zudem in verschiedenen Projekten als Fachexpertin für meinen Bereich ein.
Du hast Biotechnologie an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) studiert. Wenn du zurückblickst auf deinen eigenen Berufseinstieg, was hat dir damals geholfen?
Zurückblickend denke ich, dass es am wichtigsten ist, im ersten Job offen zu sein, zuzuhören und so viel aufzunehmen und zu lernen wie möglich. Im Studium lernt man das meiste theoretisch. Die praktische Verknüpfung aber erfolgt erst im ersten Job.
Was ist dein Rat an Studierende, die vor dem Start ins Berufsleben stehen?
Auch wenn es manche Studienprogramme suggerieren, macht ein abgeschlossenes Studium einen nicht sofort zur perfekten Fach- und Führungskraft. Das braucht Zeit und (Berufs-)Erfahrung. Es ist keine Schande, «klein» anzufangen. Die Zusammenarbeit mit erfahrenen Mitarbeitenden und das Erlernen von Prozess- und Geschäftsabläufen im Unternehmen ist wichtig, um sich fachlich aber auch sozial und zwischenmenschlich weiterzuentwickeln. Wenn man nicht sein Ziel aus den Augen verliert und die richtige Arbeitseinstellung besitzt, kommt der Erfolg von allein.